Bergblog 2025
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stefanmitterer.de




Dieser Blog präsentiert meine bergsteigerischen Highlights
des Jahres 2025 in chronologischer Reihenfolge.
Auf die folgenden Punkte möchte ich dabei aufmerksam machen:


Die Darstellung der einzelnen Bergtouren erfolgt (im Gegensatz zu früheren Tourenberichten) in deutlich kompakterer Form. Es werden ausschließlich wenige (ausgewählte) Bilder pro Tour präsentiert, um den Dokumentations- und Arbeitsaufwand für mich auf Dauer beherrschbar zu halten. Der Schwerpunkt bei der Bildauswahl liegt auf ungewöhnlichen Perspektiven, besonderen Stimmungen und Motiven, die mir persönlich etwas bedeuten. Der Bergblog soll in erster Linie eine kurzweilige Inspiration für Besucherinnen und Besucher meiner Website sein - und ein virtuelles Tagebuch bzw. Tourenbuch für mich. Anfragen zur Bereitstellung ausführlicherer Informationen zu den einzelnen Touren werden natürlich weiterhin sehr gerne beantwortet. Bergtouren in den Berchtesgadener Alpen werden (ab 2019) in dem separaten Berchtesgadener Alpen Blog (BGA_Blog) dargestellt. Die entsprechende Verlinkung erfolgt zusätzlich unten über die Tourenliste der Bergtouren des Jahres 2025.




Liste der Bergtouren 2025




Pleisenspitze (2569 m.)


01. Mai 2025


[Bild: Ausblick von der herrlich gelegenen Pleisenhütte (1757 m.) zum Hohen Gleirsch (2492 m.) und seinem langgezogenen Westgrat, über den eine in weiten Abschnitten weglose, aber technisch wenig schwierige Anstiegsroute auf diesen lohnenden Aussichtsgipfel führt. Links vom Gleirsch präsentieren sich stolz die abweisenden Jägerkarspitzen und (ganz links) die Westliche Praxmarerkarspitze (2642 m.), während rechts im Hintergrund Brandjochspitzen und Kleiner Solstein (2637 m.) herübergrüßen. Bei der Aussicht kein Wunder, dass der legendäre Pleisentoni hier Mitte des 20. Jahrhunderts auf den Gedanken kam, ein Schutzhütte zu errichten]


[Bild: Ausblick von der Pleisenhütte (1757 m.) über den Talboden von Scharnitz zur Mieminger Kette - Während Hohe Munde (2662 m.) und Hochwand (2719 m.) in diesem Jahr Anfang Mai schon (fast) sommerlich wirken, ist im Verwall (links in der Ferne) noch tiefer Winter. Der Anstiegsweg von Scharnitz zur Pleisenhütte ist indes eine entspannte Angelegenheit, handelt es sich doch (abgesehen von ein paar optionalen Wanderweg-Shortcuts) die meiste Zeit um eine relativ flache Schotterpiste]


[Bild: Von der Pleisenhütte führt der Weg zunächst durch lichten Bergwald und weiter oben dann durch Latschen unschwierig bergauf bis zu einer Wegkreuzung (an dieser Stelle muss man sich zwischen Pleisenspitze und Toni-Gaugg-Weg entscheiden). Schon hier ist absehbar, dass es sich wohl auch weiterhin um eine ziemlich schneefreie Angelegenheit handeln wird, befindet sich doch bereits im kesselartigen Vorderkar kaum mehr vom „weißen Gold“]


[Bild: Im Gegensatz zum Hinteren Pleisengrat (auch als „die Pleisen“ bezeichnet) fristet der das Vorderkar westlich begrenzende Vordere Pleisengrat (links) ein ziemliches Schattendasein, weichen hier doch kaum je Wanderer vom markierten Normalweg ab. Ganz so verloren und entlegen wie so viele andere Hochkare im Karwendel ist das Vorderkar zwar nicht, aber auch hier gilt theoretisch die alte Weisheit, dass man im Grunde meistens nur wenige Meter von den markierten Hauptrouten abweichen muss, um Stille und Bergeinsamkeit vorzufinden - Nicht dass der Normalweg auf die Pleisenspitze heute überlaufen wäre! Abgesehen von uns sind heute nur noch zwei weitere Wanderer unterwegs...]


[Bild: Während wir dem markierten Wanderweg über grasige Schrofenhänge unschwierig bergauf folgen und langsam aber sicher die Kammhöhe der Pleisen (Hinterer Pleisengrat) gewinnen, weitet sich das Panorama mit jedem hinter uns liegenden Höhenmeter: Ob nun Stubaier Alpen, Verwall, Mieminger Kette oder Wetterstein, das Auge weiß im Grunde fast nicht, auf welcher grandiosen Ostalpen-Gebirgsgruppe es denn nun ruhen soll...]


[Bild: Im Anstieg zum Hinteren Pleisengrat - Nur wenige Karwendel-Gipfel der zentralen Hinterautal-Vomper-Kette (darunter z. B. die Birkkarspitze oder die Lamsenspitze) können so vergleichsweise einfach bestiegen werden, wie die Pleisenspitze. Kraxelei (oder gar Kletterei) wird an keiner Stelle verlangt, abgesehen von einem Mindestmaß an Trittsicherheit und Bergerfahrung braucht es hier (angesichts der 1600 zu bewältigenden Hm) letztlich v. a. Kondition]


[Bild: Im oberen Bereich der Pleisen wird der Hintere Pleisengrat zunehmend felsiger, aber nie wirklich steil oder technisch anspruchsvoll. Stets etwas links unterhalb der Kammhöhe geht es entspannt dahin, während der höchste Punkt nur langsam näher kommen will. Aber wir haben es nicht eilig, handelt es sich doch um einen wettertechnisch absolut stabilen, maximal sonnigen Traumtag]


[Bild: Rückblick vom Hinteren Pleisengrat zum Hoher Gleirsch W-Grat (links), zu den Solsteinen (links in der Ferne) und zu den noch tief verschneiten Ötztaler Alpen (mittig am Horizont) - Wie viele Wanderer, Bergsteiger und Skitourengeher wohl den heutigen Tag in Tirol nutzen...? An der Pleisenspitze hält sich die Zahl in jedem Fall erstaunlicherweise sehr in Grenzen]


[Bild: Am Gipfelaufbau der Pleisenspitze angekommen, offenbart sich erstmals ein spektakulärer Ausblick zur östlich gelegenen Larchetkarspitze (2541 m.) mit ihrem langgezogenen, zerklüfteten Südgrat, der u. a. vom unbekannten Gaugg-Turm (2491 m.) gekrönt wird. Der höchste Punkt des westlichen Endpunkts der Hinterautal-Vomper-Kette ist nun nicht mehr weit weg]


[Bild: Nur noch wenige Meter bis zum Gipfelkreuz der Pleisenspitze (2569 m.) - Bis auf zwei kurze, völlig harmlose Schneefelder im oberen Bereich der Pleisen war der Normalweg heute tatsächlich bereits zu 99 % schneefrei und das Anfang Mai! Was den Bergwanderer bzw. Bergsteiger tendenziell wohl freut, muss im Grunde genommen aber sehr zu denken geben. Ich bin mal gespannt, wie es den Ostalpen-Gletschern diesen Sommer ergehen wird...]


[Bild: Ausblick von der Pleisenspitze (2569 m.) zur Nördlichen Karwendelkette, die so illustre Berggestalten wie (links) den Wörner (2474 m.) und die Hochkarspitze (2482 m.) sowie (ganz rechts) die Vogelkarspitze (2522 m.) und die Östliche Karwendelspitze (2537 m.) aufweist. Ein jeder dieser schönen Gipfel kann auf lohnenden Normalrouten (Kraxelbereich I-II, viele davon weglos bzw. unmarkiert) bestiegen werden]


[Bild: Vom Gipfel der Pleisenspitze (2569 m.) kann man den Großteil des Aufstiegswegs über den Hinteren Pleisengrat sehr gut einsehen. Während der breite Kamm linkerhand (östlich) in steilen Felswänden ins Mitterkar abbricht, läuft er auf der anderen Seite vergleichsweise sanft aus. Grandios ist natürlich auch die Aussicht, zeigen sich im Hintergrund (von links nach rechts) doch so eindrucksvolle Gipfel wie die Westliche Praxmarerkarspitze (2642 m.), die Mittlere Jägerkarspitze (2608 m.), die Solsteine sowie die Erlspitze (2405 m.) - Ganz rechts am Horizont sind zudem Teile der Stubaier und Ötztaler Alpen erkennbar]


[Bild: Wörner (2474 m.) und Hochkarspitze (2482 m.) im Zoom von der Pleisenspitze (2569 m.) aus gesehen - Während der Wörner meist über die Westflanke (Stelle II, viel I, markiert) bestiegen wird, ist der Anstieg von Süden aus dem Großkar (II, brüchig und ausgesetzt laut AVF) den meisten Karwendel-Bergsteigern tendenziell unbekannt. Die südlichen Anstiege auf die formschöne Hochkarspitze (Südgrat, Route von SW aus dem Großkar, Route von SO aus dem Hochkar) sind ebenfalls nicht trivial, da sie v. a. weglos bzw. wenig begangen und daher entsprechend ernst sind]


[Bild: Die höchsten, noch tief verschneiten Karwendel-Gipfel im Zentrum der Hinterautal-Vomper-Kette (im Zoom) von der Pleisenspitze (2569 m.) - Ganz links erkennt man (im Vordergrund) die schroffe Larchetkarspitze (2541 m.), welche von dieser Seite von Südwesten eine ziemlich ruppige Angelegenheit (bis III- am Gipfelaufbau) ist, von der anderen Seite aus dem Hinterkar jedoch leicht (I) erstiegen werden kann. Direkt hinter der Larchetkarspitze erkennt man die Große Riedlkarspitze (2585 m.), welche auf einer Vielzahl von weglosen Anstiegen vergleichsweise einfach „zu haben“ ist. Im Hintergrund ragen indes (von links nach rechts) die Ödkarspitzen, die Birkkarspitze (2749 m.), die Kaltwasserkarspitze (2733 m.) und die Große Seekarspitze (2677 m.) in den Himmel: Höher geht's nimmer im Karwendel!]


[Bild: Vogelkarspitze (2522 m.) und Östliche Karwendelspitze (2537 m.) im Zoom von der Pleisenspitze - Hierbei handelt es sich um die beiden höchsten Gipfel der Nördlichen Karwendelkette, über die im westlichen Abschnitt die deutsch-österreichische Grenze verläuft. Beide Gipfel können von Süden vom Karwendelhaus bzw. Hochalmsattel in ca. 2,5-3 Stunden in verschiedensten Varianten bestiegen werden. Zwar erhält v. a. die Östliche Karwendelspitze (als höchster Berg der Kette) noch regelmäßig Besuch, doch angesichts der nahen Birkkarspitze sowie des verlockenden Übergangs zur Falkenhütte ist es nicht verwunderlich, dass der Großteil der Wanderer und Bergsteiger eine Besteigung tendenziell eher nicht in Erwägung zieht]


[Bild: Gipfelglück auf der Pleisenspitze (2569 m.) am westlichen Rand der Hinterautal-Vomper-Kette - Als ich vor ca. 3,5 Jahren erstmals die Pleisenhütte ansteuerte, tat es mir in der Seele weh, diesen lohnenden Gipfel (angesichts des damals anstehenden Mammutprogramms: die Begehung des Toni-Gaugg-Weges an einem einzigen Tag) auszulassen. Umso glücklicher bin ich, dass es nun endlich mit der Besteigung dieses herrlichen Aussichtsgipfels geklappt hat. Viva Karwendel!]


[Bild: Blick von der Pleisenspitze (2569 m.) über die Hinterautal-Vomper-Kette, von der indes nur ein Teilabschnitt erkennbar ist, da die höchsten Karwendelspitzen rund um die Ödkarspitzen sowie die Birkkarspitze die dahinter liegende Fortsetzung verbergen. Wohl nur wenige Gebirge der Nördlichen Kalkalpen (wenn nicht gar der Ostalpen) vermitteln das Gefühl einer solchen Urlandschaft...]


[Bild: Ausblick von der Pleisenspitze (2569 m.) in Richtung Seefelder Plateau (mittig im Hintergrund), welches von Karwendel, Wetterstein, Mieminger Kette und dem Abbruch zum Inntal hin eingerahmt wird. Etwa in Bildmitte ist zudem Scharnitz (der Ausgangspunkt für die heutige Tagestour) erkennbar: Es wird also ein vergleichsweise langer Rückmarsch (1600 Hm, 11 km einfach) werden. Wem das als Tagestour zu viel ist, dem ist bei entsprechender Öffnung eine Übernachtung in der urigen Pleisenhütte in jedem Fall (!) zu empfehlen]


[Bild: Vielleicht der eindrucksvollste Ausblick von der Pleisenspitze (2569 m.): der östlich angrenzende Abbruch ins Mitterkar, über dem das langgezogene, abweisende Felsmassiv der Larchetkarspitze (2541 m.) in den Himmel ragt. Rechterhand zeigt sich mit dem von der Westlichen Praxmarerkarspitze zum Großen Lafatscher reichenden Bergkamm der vielleicht eindrucksvollste Abschnitt der Gleirsch-Halltal-Kette, die nach Norden hin in furchteinflößend-düsteren, geschlossenen Felswänden abbricht. Aber auch das Bettelwurf-Massiv (mittig im Hintergrund) und die höchsten Gipfel der Hinterautal-Vomper-Kette (links) ziehen die Blicke geradezu magisch an. Es fällt wirklich schwer, sich von diesem tollen Panorama zu lösen...]


[Bild: Beim Abstieg von der Pleisenspitze zur Pleisenhütte. Wir befinden uns hier bereits wieder am Beginn des Vorderkares, wo der Weg irgendwann in dichte Latschen mündet und anschließend linkerhand unschwierig weiter bergab führt, bis das Ganze schließlich nahtlos in den Bergwald übergeht. Mittlerweile hat sich auch die Quellwolkenbildung intensiviert, es fühlt sich tatsächlich (fast) hochsommerlich an]


[Bild: Während einer letzten (größeren) Pause bei der Pleisenhütte (1757 m.) genießen wir noch ein Mal den spektakulären Ausblick zum Hohen Gleirsch (2492 m.) und zu seinem Himmelsleiter-artigen W-Grat. Eine Überschreitung dieses markanten Berges, vielleicht mit anschließender Übernachtung in der Möslalm und Besteigung der Jägerkarspitze tagsdarauf (die bergsteigerischen Möglichkeiten, sie sind im Karwendel im Grunde genommen unendlich), kommt mir natürlich sofort in den Sinn... Doch hier und heute heißt es nun erst einmal, die gelungene Besteigung der Pleisenspitze und den damit geglückten Start in die Bergsaison 2025 gebührend zu „feiern“. Schade, dass die Hütte heute noch nicht offen hat, doch die launigen Hüttenabende, sie werden kommen. Schee war's! Wie eigentlich immer im Karwendel. Bis zum nächsten Mal]


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