Ecuador – Land der Wolken, Winde und Vulkane

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Chimborazo (6263 m.) + Cotopaxi (5897 m.) + Cayambe (5790 m.)

Bergexpedition 2013



[Bild: Atacazo 4457 m. von Norden]


Atacazo (4457 m.)

Die Ecuador-Berichte wurden mit Hilfe des Buches „Bergführer Ecuador – Wanderungen - Klettertouren - Trekkingtouren - Gletschertouren - Bergtouren - Dschungeltouren“ von Günter Schmudlach (Panico Verlag) verfasst. Auf die Verwendung eines klassischen Reiseführers wurde (wie auch während der Reise) verzichtet, da die Besteigung der Berge, persönliche Eindrücke und Erfahrungen sowie die Bilder im Mittelpunkt stehen sollen. Diese Tourenberichte ersetzen keinen Reiseführer für Ecuador!

 

Ecuador Bergexpedition 2013 - Gesamtübersicht


Organisiert und durchgeführt von Diamir und Andes Trek Expedition

 


[Bild: Der mit unzähligen Antennen bestückte Gipfelbereich des Atacazo]

11. August        Tambocajas Guest House (Quito)  -  La Victoria-Paquisha (Quito Sur)  -  Punkt 4140 m. (Pass)  -  Atacazo  -  Punkt 4140 m. (Pass)  -  La Victoria-Paquisha (Quito Sur)  -  Tambocajas Guest House (Quito)

Schwierigkeit:   F+  oder  L   (T4-  oder  W4-)

Charakter:  Unschwierige Bergwanderung über Schotterstraßen, grasig-erdige Pfade und einen kurzen Felsgrat auf den mit zahllosen Antennen bedeckten Gipfel des Atacazo. Vom Ausgangspunkt (ca. 4000mH) oberhalb der Stadtviertel „La Victoria / Paquisha“ (Quito Sur) – einer weiten, páramobewachsenen Hochebene mit zahlreichen Antennengipfeln rundherum – der breiten Schotterpiste in Richtung Atacazo folgen. Nach einiger Zeit verlässt man die Straße und folgt einem erdigen Pfad nach links (Südwesten) in den breiten Pass (Punkt 4140 m.) zwischen dem Atacazo und einem Vorgipfel (4184 m.) mit zahlreichen Antennen. Von dem Pass geht es auf einem grasig-erdigen Pfad nach Süden und in Kehren über die Nordostflanke des Atacazo bergauf. Man hält auf eine markante Lücke im NW-Grat zu, wendet sich jedoch kurz vor Erreichen der Lücke nach links und erreicht über ein paar Felsen schließlich den Grat, welchem man unschwierig bis zum Gipfel des Atacazo (4457 m. - Überall Antennen und Hütten!) folgt. Der Abstieg erfolgt auf der Aufstiegsroute. Abgesehen vom Gipfelbereich durchaus lohnende Bergtour mit zahlreichen tollen Ausblicken in die umliegenden Weiten des zentralen ecuadorianischen Andenhochlandes sowie in Richtung Pichincha, Quito und über die wild-überwucherten Berge westlich des Atacazo. Zur Akklimatisation (z.B. als Brücke zwischen einem niedrigen 4000er und einem hohen 4000er) in jedem Fall ideal geeignet!

Gefahren:  Das ecuadorianische Wetter stellt die größte potenzielle Gefahrenquelle bei dieser Tour dar – Nebel und Wolken hüllen den Atacazo allzu häufig ein! Zwar fällt die Orientierung bei dieser Tour etwas leichter als beispielsweise beim Pasochoa, bei schlechtem Wetter sollte jedoch (sofern man nicht von einem ortskundigen Guide begleitet wird) trotzdem besser auf den Atacazo verzichtet werden – nicht zuletzt, weil der Berg dadurch auch das letzte Stückchen Attraktivität verliert, da die Ausblicke während der Tour (speziell vom Gipfel) der mit Abstand positivste Aspekt sind – abgesehen natürlich von der Akklimatisation. Trittsicherheit schadet am Atacazo nicht, ebenso wie ein Mindestmaß an bereits vorhandener Akklimatisation! Der Atacazo befindet sich gut 20km südwestlich von Quito, im Einzugsgebiet zahlreicher Armenviertel (Quito Sur) – die Gefahr von Überfällen ist jedoch (anders als z.B. am Rucu Pichincha) äußerst gering, da sich vergleichsweise wenige Touristen auf den Atacazo „verirren“. Erwähnenswert ist auch, dass die Anreise zum Ausgangspunkt relativ umständlich ist, sofern man alles auf eigene Faust macht – es ist empfehlenswert, sich von einem ortskundigen Fahrer (Guide) entsprechend „helfen“ zu lassen. Letztlich gilt: Wer die beschriebenen technischen Anforderungen sicher beherrscht, Routen- und Wetterverhältnisse angemessen berücksichtigt sowie entsprechend ausgerüstet ist (wind- und wasserdichte bzw. warme Kleidung!) und sich gut vorbereitet hat (Ortskenntnis!), sollte bei dieser Tour keine Schwierigkeiten bekommen.




Der Atacazo (4457 m.) ist einer jener Gipfel, die wohl nur aufgrund der zwei „A“ bestiegen werden – Aussicht & Akklimatisation. Dieser gut 20km südwestlich von Quito gelegene Berg vulkanischen Ursprungs ist nämlich im Gipfelbereich so dermaßen mit Antennen und Hütten zugestellt, dass der Naturgenuss relativ stark leidet! Bei schönem Wetter bieten sich jedoch interessante Ausblicke nach Quito und in Richtung Pichincha sowie in die unnahbaren Weiten der mit dichter Vegetation bedeckten Berge („Cerro Minasguilca“) südwestlich des Atacazo. Und auch wenn einem die Aussicht verweht bleibt (was häufig der Fall ist) – für die Akklimatisation ist dieser Berg in jedem Fall eine gute Option!

Von Tag zu Tag wird es nun ernsthafter – wir steigern uns langsam aber sicher was die Höhe angeht. Heute wagen wir uns zum ersten Mal bis an die 4500m-Marke heran, es steht nämlich der Atacazo auf dem Programm! Nach einer erneut abenteuerlich-holprigen Anreise machen wir uns gegen halb 10 schließlich vom Ausgangspunkt auf etwa 4000mH auf den Weg.

[Bild: Unser Ausgangspunkt für die Tour auf den Atacazo]

[Bild: Auf einer breiten Schotterstraße geht es durch weite Páramofelder auf den Atacazo (rechts) zu]

[Bild: Blick beim Aufstieg zum Atacazo über die weiten Páramolandschaften im Osten des Berges]

[Bild: Dichte Wolken hüllen das weitläufige Bergmassiv des Atacazo zunehmend ein]

[Bild: Der Atacazo 4457 m. kommt in Sicht. Der Aufstieg führt links über die Flanke in Richtung der markanten Scharte im NW-Grat]

[Bild: Ein breiter, erdiger Weg leitet quer über páramobewachsene Hänge in den weiten Sattel (Punkt 4140 m.) unterhalb der Nordostflanke des Atacazo]

[Bild: Vom Sattel (Punkt 4140 m.) geht es direkt auf die Nordostflanke des Atacazo zu]

[Bild: Über erdig-grasige Hänge steigen wir bergauf in Richtung der markanten Scharte im Nordwestgrat des Atacazo]

[Bild: Aufstieg über die Atacazo Nordostflanke]

[Bild: Kurz vor der Scharte geht es auf einem felsigen Steig nach links hinauf zum Nordwestgrat]

[Bild: Die ersten Antennen am Nordwestgrat des Atacazo tauchen auf]

[Bild: Eine irgendwie mystische Atmosphäre - Über den mit Antennen und kleinen Hütten vollgestellten Nordwestgrat geht es in wenigen Minuten zum nahen Gipfel des Atacazo 4457 m.]

[Bild: Auf dem Gipfel des Atacazo 4457 m.]

[Bild: Abstieg vom Nordwestgrat des Atacazo in die Nordostflanke des Berges]

[Bild: Abstieg über die Atacazo Nordostflanke]

[Bild: Auf dem Weg zurück zum Ausgangspunkt]

Einen Schönheitspreis wird der Atacazo sicherlich niemals gewinnen...aber darum ging es bei der heutigen Tour auch nicht. Die Aussicht vom Gipfel passte zum Antennen-Ambiente - aber für die Akklimatisation war der heutige Tag ideal! Fazit: Einen weiteren, mittelhohen ecuadorianischen 4000er bestiegen, zeitweise sogar relativ solides Wetter gehabt und den nächsten Schritt auf dem Weg zur perfekten Höhenakklimatisation gemacht. Der Guagua Pichincha kann kommen!

 


12. August - Guagua Pichincha (4794 m.)




Ecuador Bergexpedition 2013 - Gesamtübersicht


 

[Bild: Auf dem Weg zum Atacazo 4457 m.]

 

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