2011 – Birnhorn (2634 m.) - Überschreitung  +
Hochzint (2246 m.)  +  Kuchelhorn (2500 m.)

stefanmitterer.de



Schwierigkeit:   Birnhorn:   PD-  oder  WS-   /   Hochzint:   F  oder  L   /   Kuchelhorn:  F+  oder  L+   (Tour insgesamt T5-  oder  W5-)

Charakter:  Das Birnhorn gehört zu den 30 selbstständigsten Bergen der gesamten Alpen. Als höchster Gipfel der Leoganger Steinberge bietet es eine atemberaubende Aussicht auf weite Teile der Zentralalpen. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Kondition und der sichere Umgang mit Geröll, Schotter, Drahtseilen, Bänderquerungen und leichten Kletterpassagen werden verlangt. Beim Aufstieg durch das Melkerloch und den oberen Teil der Südostwand sind teilweise luftige Bänderquerungen und leichte Kletterstellen (Schwierigkeitsgrad II-) zu bewältigen. Der Weg über die Kuchelnieder führt in vielen Passagen über Schotter und steiles Geröll. Drahtseile erleichtern an den schwierigsten Stellen im Schrofengelände den Auf- bzw. Abstieg. Von der Kuchelnieder aus, ist das Kuchelhorn  -  zweithöchster Gipfel der Leoganger Steinberge  -   in wenigen Minuten weglos über einen kurzen, felsigen Grat erreichbar. Von dort hat man einen der vielleicht schönsten und zugleich ungewöhnlichsten Blicke auf das Birnhorn. Der Hochzint ist der Hausberg der Passauer Hütte, ist in etwa 30-45 Minuten erreichbar und bietet eine klasse Aussicht in die Südostwand des Birnhorns. Ob nun als Auftakt für eine Birnhornbesteigung  -  oder als beschauliche und ruhige Bergtour  -  der Hochzint ist ein lohnender Gipfel, der lediglich leichte Kraxelei (Schwierigkeitsgrad I) verlangt. Insgesamt ist die Besteigung des Birnhorns wohl eine lohnendsten und interessantesten Bergtouren in den gesamten Nördlichen Kalkalpen.

Gefahren:  Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, eine gute Kondition und gewisse klettertechnische Fähigkeiten sind in jedem Fall notwendig. Bei Gewitter sind die Drahtseilpassagen lebensgefährlich. Ebenso sollte man den Aufstieg über das Melkerloch und die Südostwand bei Schneelage und Vereisung in jedem Fall meiden. Beim Aufstieg zur Kuchelnieder ist unter Umständen Steinschlag möglich. Ansonsten bietet das Birnhorn  -  bei Beherrschung der Schwierigkeiten  -  wenig objektive Gefahren. Dennoch ist dies eine alpine Bergtour, die nicht unterschätzt werden sollte. Der Abstieg von der Passauer Hütte nach Osten Richtung Diesbach (B311 / Steinbruch) ist anstrengend und einsam  -  wie Richard Goedeke sagen würde: dort blüht die „Blaue Blume der Romantik“.


25. August  -  26. August 2011

Zwei-Tages-Tour in die Leoganger Steinberge zur Passauer Hütte (2051 m.) mit Besteigung des Hochzints (2246 m.)  -  des Birnhorns (2634 m.)  -  sowie des Kuchelhorns (2500 m.) - Aufstieg zum Birnhorn über das Melkerloch und die Südostwand. Abstieg über die Kuchelnieder und von der Passauer Hütte bergab nach Diesbach (B311).

Privat organisierte Tour  -  alleine begangen

[Bild: Birnhorn 2634 m.  -  höchster Berg der Leoganger Steinberge vom Kuchelhorn]

1. Tag        Leogang  -  Passauer Hütte

Die Leoganger Steinberge sind  -  ebenso wie die Loferer Steinberge  -  eine selbstständige Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen, werden aber häufig den Berchtesgadener Alpen zugeordnet. Das Birnhorn ist der höchste Berg der Leoganger Steinberge und gehört zu den 30 selbstständigsten Gipfeln der gesamten Alpen  -  im Umkreis von über 15 Kilometern ist kein Berg höher. Seine etwa 1450 Meter hohe Südwand gehört zu den mächtigsten Wänden der Ostalpen. Die etwas oberhalb der Mittagsscharte liegende Passauer Hütte ist die einzige Berghütte der Leoganger Steinberge. Abgesehen vom alles dominierenden Birnhorn, vom Hochzint, sowie einigen Klettersteigen im Bereich des Fahnenköpfls werden die Gipfel, Grate, Wände und Kare dieser Gebirgsgruppe so gut wie nie begangen oder bestiegen. Besonders der westliche Teil der Leoganger Steinberge liegt komplett abseits des alpinen Mainstreams. Als typisches Karstgebirge zeigen die Leoganger Steinberge steile Randabstürze, sowie extrem trockene Hochkare. Das Birnhorn ist der alles überragende Berg und das mit großem Abstand lohnendste und interessanteste Gipfelziel der Gebirgsgruppe, sowie der gesamten Nördlichen Kalkalpen.

[Bild: Birnhorn von Süden  -  die mächtige Südostwand ist über 1450 Meter hoch]

Oberhalb von Leogang bei Ullach starte ich den Aufstieg zur Passauer Hütte. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht alleine Auto fahren durfte, brachte mich meine Mutter an den Ausgangspunkt. Was berücksichtigt werden sollte: Dieser Hüttenzustieg ist ganztägig stark der Sonne ausgesetzt und deshalb unter Umständen sehr heiß. Vom Parkplatz geht auf einem ausgeschilderten Schotterweg zunächst in ein erstes Waldstück. Dieses verlasse ich jedoch nach kurzer Zeit wieder und trete in offenes Wiesengelände. Der Weg windet sich nun mäßig ansteigend zwischen grünen Hängen weiter Richtung Norden.

[Bild: Beim Aufstieg hat man immer die gigantische Birnhorn Südostwand im Blick]

Dabei habe ich immer die beeindruckende Birnhorn Südostwand im Blick. Auch der Hochzint ragt als keckes Felshorn östlich davon in den Himmel. Ich folge dem Schotterweg über die grünen Wiesenhänge immer weiter bis zu einer Wegabzweigung. Links führt der Weg weiter Richtung Birnbachloch. Dieser etwa 3 stündige Abstecher führt auf einem Lehrpfad zum Ursprung des Birnbachs am Fuße der Südostwand. Dort wurde früher (19 Jahrhundert) Eis abgebaut und nach München zum Bierkühlen gebracht  -  was heute logischerweise nicht mehr der Fall ist. Ich entscheide mich natürlich für den rechten Weg Richtung Passauer Hütte und folge dem Weg über ein paar letzte Wiesenhänge in den Bergwald. Durch diesen windet sich der Weg  -  teilweise etwas steil  -  nach oben.

[Bild: Aufstieg durch einen Bergwald]

Nur an ein paar Stellen lichtet sich der dichte Wald für kurze Zeit und so genieße ich diesen schattigen Teil des Aufstiegs. In regelmäßigen Abständen informieren kleine Schilder und Tafeln über Flora und Fauna. An einer Stelle des Weges hat man eine besonders beeindruckende Aussicht in die Birnhorn Südostwand.

[Bild: Blick in die Birnhorn Südostwand]

Nach einiger Zeit lichtet sich der Wald. Mittlerweile habe ich schon ein gutes Stück hinter mich gebracht und so habe nun auch ziemlich freie Sicht nach Süden. Sogar die Gletschergipfel der Glocknergruppe sind vage erkennbar. Schließlich leitet der Weg aus dem Wald heraus in latschendurchsetztes Schrofengelände und an den Fels heran.

[Bild: Aufstieg durch eine Latschenzone  -  im Hintergrund das Fahnenköpfl 2142 m.]

An einigen Stellen müssen felsige Passagen überwunden werden. Einzementierte künstliche Tritte und Drahtseile helfen dabei, dass auch weniger trittsichere Menschen die Hütte erreichen  -  trotzdem schadet es nicht, wenn man ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit mitbringt, da einige Stellen doch ein wenig luftig sind.

[Bild: Schrofe Felspassagen werden mit Hilfe von Drahtseilen überwunden]

Während des Aufstiegs wechseln sich Latschengelände und schroffe Fels- bzw. Drahtseilpassagen immer wieder ab. An einem steilen, felsigen und latschendurchsetzten Hang geht es auf schmalem Pfad mit Hilfe von Drahtseilen steil bergauf.

[Bild: Trittsicherheit ist beim Aufstieg über diesen steilen und mit Drahtseilen versicherten Weg unbedingt notwendig]

Schließlich geht es auf einem schottrigem Steig in einigem Zickzack durch Latschengelände in Richtung Fahnenköpfl (2142 m.) und zu einer kleinen Scharte.

[Bild: Knapp unterhalb der kleinen Scharte  -  Drahtseile und künstliche Eisentritte erleichtern den Aufstieg]

Das Fahnenköpfl ist der berühmteste Kletterberg der Leoganger Steinberge  -  unzählige Routen in allen Schwierigkeitsgraden durchziehen seine Wände  -  vor allem die Westwand, welche von der Hütte gut einsehbar ist. Seit einiger Zeit führen auch zwei Klettersteige auf einen der Gipfel des Fahnenköpfls. Der Klettersteig „Leogang Süd“ führt aus der kleinen Scharte unterhalb der Mittagsscharte Richtung Gipfel und besitzt die Schwierigkeit D. Der Klettersteig „Leogang Nord“ ist etwas leichter und wird in der Regel beim Abstieg begangen. Beide Klettersteige haben der Gebietsgruppe noch einmal deutlich mehr Leben eingehaucht  -  Klettersteige wie diese und noch dazu in der Nähe einer gastlichen Hütte ziehen die Bergsteiger natürlich stark an  -  hätte ich mein Klettersteigset dabei gehabt, hätte ich diese Klettersteige auch sofort in Angriff genommen.

[Bild: Das imposante Fahnenköpfl 2142 m.]

So geht es für mich aber direkt weiter Richtung Passauer Hütte. Unter der senkrechten Westwand des Fahnenköpfls geht es auf einem schmalen Steig durch ein steiles Hochkar.

[Bild: Teilweise ist der Steig ziemlich schmal und ausgesetzt  -  absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind notwendig]

Auch wenn an einigen Stellen zementierte Tritte und Drahtseile den Aufstieg erleichtern, ist auf diesem letzten Wegabschnitt Trittsicherheit in jedem Fall notwendig. Bei Nässe oder Vereisung dürfte dieser letzte Teil des Aufstiegs unter Umständen ziemlich heikel sein.

[Bild: Auf dem schmalen Steig geht es  -  teilweise versichert  -  in Richtung Mittagsscharte]

Schließlich erreiche ich die Mittagsscharte  -  nun ist es nur noch ein kurzes Stück bis zur Passauer Hütte. Doch vorher mache ich Pause und genieße die Aussicht von der Mittagsscharte.

[Bild: Blick zurück auf den Aufstiegsweg von der kleinen Scharte]

Im Westen baut sich mein morgiges Ziel, die von gewaltigen Bändern durchzogene und aus Dachsteinkalk bestehende Pyramide des Birnhorns auf. Die weite und karge Hochgrub fällt gegen Nordosten Richtung Saalach immer weiter ab. In der Ferne erkenne ich neben der Reiteralpe auch Watzmann und Hochkalter. Von der Mittagsscharte geht es in wenigen Minuten zur nahen Passauer Hütte.

Die Passauer Hütte (2051 m.) ist von Mitte Juni bis Mitte Oktober (je nach Wetterlage und Witterungsverhältnissen) geöffnet und bietet 45 Lagerschlafplätze  -  wobei theoretisch bei Bedarf weitere 30 Notlagerplätze eingerichtet werden können. Die Hütte besitzt zudem einen Winterraum mit 6 Schlafplätzen. Sie wurde in den Jahren 1891-1892 durch die Sektion Passau des DAV als einfache Schutzhütte errichtet. Nachdem die Hütte 1946 durch einen Brand zerstört worden war, wurde sie von 1954-1956 wieder aufgebaut. 1978 wurde die Hütte renoviert. 2002 erhielt sie eine neue Sonnenterrasse. Von 2011 bis 2012 wurde die Hütte umfangreich renoviert  -  zudem wird die Hütte seit 2012 von einem neuen Hüttenwirtspaar bewirtschaftet. Alle Veränderungen und Neuerungen seit 2011 sind auf der Homepage der Hütte nachzulesen. Die Passauer Hütte ist der einzige Hüttenstützpunkt der gesamten Leoganger Steinberge und ist daher  -  ebenso wie die Schmidt-Zabierow-Hütte in den Loferer Steinbergen  -  etwas Besonderes. Die Hütte ist Ausgangspunkt für eine Besteigung des Birnhorns, des Kuchelhorns, des Hochzints oder des Fahnenköpfls über einen der Klettersteige bzw. über eine der Kletterrouten. Touren wie die Besteigung des Dürrkarhorns (2280 m.) oder der Übergang  ins Ebersbergkar werden dagegen selten unternommen. Die Hütte kann nicht nur von Süden, sondern auch von Nordosten  -  von Weißbach her  -  erreicht werden. Die Hütte bietet eine fantastische Aussicht auf das Birnhorn, Richtung Watzmann und Hochkalter und zu den vergletscherten Gipfeln der Hohen Tauern. Das Schaustück der Hütte ist aber die imposante Westwand des Fahnenköpfls, das östlich der Hütte in den Himmel ragt.

[Bild: Blick von der Passauer Hütte zum Fahnenköpfl 2142 m.]

[Bild: Blick nach Leogang Richtung Süden  -  links im Hintergrund Saalfelden]

[Bild: Birnhorn 2634 m. und Kuchelhorn 2500 m. von der Passauer Hütte]

Bild: Blick über die Hochgrub auf den nordöstlichen Teil der Leoganger Steinberge um das Dürrkarhorn]

[Bild: Blick nach Nordosten Richtung Reiteralpe, Hocheisgruppe, Watzmann und Großer Hundstod]

[Bild: Die Passauer Hütte 2051 m. im Sommer 2011]

Mein Besuch der Passauer Hütte findet also in einer Zeit großer Veränderungen statt. Ich richte mich häuslich ein und genieße den restlichen Tag auf der Terrasse. Ich ärgere mich zwar ein bisschen, dass ich die Zeit nicht dazu nutzen kann, die Klettersteige am Fahnenköpfl zu begehen, doch dieser Ärger verfliegt schnell wieder. Angesichts der tollen Aussicht schieße ich stattdessen viele Fotos von der Umgebung  der Hütte und freue mich bei jedem Anblick des Birnhorns auf den morgigen Tag. Der überwiegende Teil der Hüttenbesucher steigt am späten Nachmittag schließlich wieder ab. Neben mir bleibt nur ein älteres Ehepaar auf der Hütte. Auch sie wollen morgen über das Melkerloch und die Südostwand auf das Birnhon. Die Wettervorhersage für morgen Freitag ist ebenfalls gut und so gehe ich schließlich relativ früh schlafen, da der morgige Tag anstrengend  -  aber aufregend  -   zu werden verspricht.

2. Tag        Passauer Hütte  -  Hochzint  -  Melkerloch  -  Birnhorn  -  Kuchelnieder  -  Kuchelhorn  -  Kuchelnieder  -  Hochgrub  -  Passauer Hütte  -  Hochgrub  -  Hochgrub-Jagdhütte  -  Pfannsteig  -  Diesbach B311 (Steinbruch)

Am nächsten Morgen mache ich mich früh auf Richtung Birnhorn. Von der Hütte führt ein ausgeschilderter und markierter Weg Richtung Westen. Nach kurzer Zeit gelange ich an eine Wegabzweigung. Ich wähle den linken Weg Richtung Melkerloch und steige über Karstgelände bergauf an den oberen Rand der Hochgrub.

[Bild: Hinter den Berchtesgadener Alpen im Osten geht langsam die Sonne auf]

[Bild: Watzmann 2713 m. und Großer Hundstod 2593 m. im Morgenlicht]

Das Birnhorn ist beim Aufstieg allgegenwärtig  -  seine eindrucksvolle Nordostwand kommt beim Aufstieg immer näher.

[Bild: Birnhorn Nordostwand]

Bis zu einem gewissen Punkt finden sich hier oben am oberen Rand der Hochgrub sogar begrünte Flächen mit Gräsern und Moosen. Dies macht sich eine Gruppe Gämsen zunutze, welche mich bis zu einer bestimmten Stelle sogar nah an sie ran kommen lässt.

[Bild: Eine große Gruppe Gämsen  -  unmittelbar neben dem Weg] 

Nach kurzer Zeit verschwindet jedoch die letzte Vegetation und der Weg führt von nun stetig über Geröll, Fels und Schutt bergauf. Mit zunehmender Höhe habe ich einen immer besseren Blick über das weite Kar der Hochgrub.

[Bild: Beeindruckende Karstformationen]

Nach etwas mehr als einer halben Stunde verlasse ich den Weg Richtung Melkerloch und folge einem gerölligen Pfad ein kurzes Stück nach Süden.

[Bild: Über einen gerölligen und steinigen Weg geht es bergauf]

Ich will den Gipfel des Hochzints erreichen, er liegt so günstig neben dem Weg  -  und außerdem will ich die grandiose Aussicht von seinem Gipfel auf das Birnhorn genießen. Der markierte Pfad leitet über Schutt und Geröll an den Gipfelaufbau. Über gestufte Felsen geht es in leichter Kletterei (Schwierigkeitsgrad I) auf den Gipfel.

[Bild: In leichter Kletterei geht es auf den Gipfel des Hochzints]

[Bild: Das Gipfelkreuz des Hochzints 2246 m.  -  in der Ferne die Glocknergruppe]

Ich mache nur kurz Pause am Gipfel, genieße jedoch den eindrucksvollen Blick in die geschichtete Südostwand des Birnhorns. Vom Hochzint sieht dieser Berg ziemlich unnahbar aus.

[Bild: Birnhorn 2634 m.  -  vom Gipfel des Hochzints]

[Bild: Die weite Karstlandschaft der Hochgrub]

Aber auch die Berchtesgadener Alpen, die Hohen Tauern und der gesamte östliche Teil der Leoganger Steinberge sind vom Hochzint einsehbar. Nach kurzer Zeit steige ich vom Gipfel bergab und folge dem markierten Pfad zurück auf den ursprünglichen Weg Richtung Melkerloch. Der markierte Steig leitet über Geröll schließlich auf die Südseite des Plateaus. Auf einem äußerst schmalen und markanten Band geht es zügig Richtung Melkerloch, einem großen Felsentor, das den Durchgang zurück auf die Nordseite bzw. den oberen Rand der Hochgrub vermittelt.

[Bild: Ein markantes Band leitet in Richtung Melkerloch]

[Bild: Melkerloch von Nordosten]

Bei Schlechtwetter bietet dieser Ort einen passablen Platz, um sich in Sicherheit zu bringen. Auf der anderen Seite geht es über teilweise große Felsblöcke, Geröll und Schutt auf einem markierten Pfad Richtung Westen an den Gipfelaufbau des Birnhorns heran.

[Bild: Über Schutt und Geröll geht es auf gut markiertem Weg Richtung Westen]

Aber bis zum Gipfel ist es noch weit  -  zunächst führt der Weg über ein markantes Band wieder auf die Südseite. In teilweise ziemlich felsigem und gerölligem Gelände steige ich immer weiter aufwärts.

[Bild: Absolute Trittsicherheit ist in diesem Gelände unbedingt notwendig]

Schließlich geht es um einige Felsvorsprünge herum und in Richtung der Südostwand. Diese wird über eine lange Bänderquerung in ihrem oberen Teil betreten.

[Bild: Über Bänder erreicht man den oberen Teil der Birnhorn Südostwand]

Hat man die Wand erreicht, leiten die Markierungen immer schräg in westliche Richtung bergauf. Der Aufstieg durch die Südostwand verlangt neben hundertprozentiger Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auch Kletterfähigkeiten bis zum Schwierigkeitsgrad II. Von Band zu Band steige ich immer weiter bergauf und mir wird klar, dass ohne die hervorragenden Markierungen die Orientierung in diesem oberen Teil der Wand wesentlich schwieriger wäre. In jedem Fall genieße ich den Mix aus mittelsteiler Felskletterei, Gehgelände und Bänderquerungen über himmelhohen Abbrüchen.

[Bild: Über Bänder und Steilstufen geht es in leichter Kletterei bergauf]

[Bild: Die Markierungen in diesem Teil der Südostwand sind vorbildlich  -  ohne sie wäre die Orientierung deutlich schwieriger]

[Bild: Die Eindrücke in der Südostwand sind atemberaubend  -  über Bänder und Steilstufen geht es in Richtung Westgrat]

Schließlich erreiche ich über ein breites Geröllband den Westgrat des Birnhorns.

[Bild: Knapp unterhalb des Gipfels  -  über Bänder geht es auf einem gerölligen Weg Richtung Westgrat]

Über gestuftes Gelände steige ich die letzten Meter zum bereits sichtbaren Gipfelkreuz.

Bild: Auf den letzten Metern Richtung Gipfel]

Nach einem spannenden Aufstieg über den oberen Teil der Südostwand habe ich schließlich den Gipfel des Birnhorns erreicht  -  nicht jedoch als erster wie ich gedacht hatte. Am Morgen war das alte Ehepaar, das mit mir ebenfalls in der Hütte übernachtet hatte, noch hinter mir gewesen. Sie haben mich aber überholt  -  als ich den Abstecher zum Hochzint unternahm  -  und eingeholt habe ich sie auch nicht mehr. Sie haben den Gipfel ein gutes Stück vor  mir erreicht  -  Respekt! Die beiden schießen ein paar Fotos von mir zusammen mit dem gewaltigen Gipfelkreuz und überlassen den Gipfel schließlich mir alleine.

[Bild: Auf dem Gipfel des Birnhorns]

Die Aussicht vom Birnhorn ist wirklich gigantisch. Im Norden erkenne ich Loferer Steinberge, welche an Höhe jedoch nicht mit dem Birnhorn konkurrieren können. Westlich fällt der Blick auf die Weiten des Ebersbergkars, einer öden und kargen Felslandschaft, welche nur in ihrem oberen Teil von einem kleinem Pfad durchkreuz wird  -  ansonsten ist dieser westliche Teil der Leoganger Steinberge absolute Wildnis. Im Osten erkenne ich einige bekannte Berge der Berchtesgadener Alpen: Reiteralpe, Hochkalter, Watzmann, Großer Hundstod und Hochkönig grüßen herüber. Der markante Felszahn des Hochzints wirkt von hier aus geradezu winzig  -  selbiges gilt auch für das kleine Städtchen Leogang im Süden. In gleiche Richtung erkenne ich in der Ferne die Hohen Tauern um den Großvenediger und den Großglockner. Auf letzterem Gipfel sollte ich zwei Tage später ebenfalls stehen  -  verrückt! (siehe Tourenbericht: Großglockner 2011). Da der nächsthöhere Berg  -  die Schönfeldspitze (2653 m.)  -  über 15 Kilometer entfernt ist, hat man vom Gipfel des Birnhorns freie Sicht nach allen Seiten. Markante und frei stehende Berge wie das Birnhorn bieten bei schönem Wetter in der Regel besonders eindrucksvolle Aussichten  -  und so kann ich mich lange Zeit nicht vom grandiosen Panorama lösen.

[Bild: Der südliche Teil des Ebersbergkars]

[Bild: Der nördliche Teil des Ebersbergkars  -  in der Ferne die Loferer Steinberge]

[Bild: Kuchelhorn 2500 m. vom Gipfel des Birnhorns aus gesehen]

[Bild: Berchtesgadener Alpen  -  bei solch einem traumhaften Wetter dürften die meisten der auf diesem Foto sichtbaren Gipfel an diesem Tag ebenfalls Besuch erhalten]

[Bild: Der Gipfel des Birnhorns  -  in der Ferne die Hohen Tauern]

Aber schließlich muss ich heute noch gute 2000 Höhenmeter absteigen, allzu lange kann ich nicht am Gipfel verweilen. Und so mache ich mich schließlich an den Abstieg Richtung Kuchelnieder. Vom Gipfel geht es über gestuftes Gelände in die geschichtete Westflanke des Birnhorns. Über ein breites  -  jedoch höllisch glattes und von feinem Schutt und Geröll überzogenes  -  Band geht es mit Hilfe von Drahtseilen bergab. Es ist dringend anzuraten diese künstlichen Hilfen in Anspruch zu nehmen!

[Bild: Abstieg über die Westflanke des Birnhorns]

Über eine mäßig steile Felsstufe geht es bergab und mit Hilfe von Drahtseilen geht es in eine kleine, aber luftige Scharte hinab. Aus dieser leitet ein weites Band in Richtung Norden.

[Bild: Mit Hilfe von Drahtseilen geht es einige abschüssige und mit losem Geröll bedeckte Steilstufen bergab]

Schließlich geht es über eine letzte Felsstufe bergab und über ein letztes, fast ebenes Band und einen anschließenden Geröllpfad erreiche ich schließlich die Kuchelnieder (2437 m.)  -  markante Scharte zwischen Birn – und Kuchelhorn, sowie Übergangsmöglichkeit zwischen Ebersbergkar und Hochgrub. Fast jeder, der das Birnhorn besteigt, passiert diese Scharte.

[Bild: Rückblick beim Abstieg über ein schmales Band  -  fast durchgehend ist eine Drahtseilsicherung vorhanden]

[Bild: Rückblick beim Abstieg zur Kuchelnieder zum Birnhorn]

[Bild: Ebersbergkar  -  von der Kuchelnieder aus gesehen]

Von der Kuchelnieder aus, ist das Kuchelhorn (2500 m.)  -  zweithöchster Gipfel der Leoganger Steinberge in etwa 20 Minuten erreichbar. Die wenigsten Bergsteiger haben Interesse an diesem einsamen und unspektakulären Gipfel, mich jedoch reizt er  -  und so mache ich mich kurzentschlossen auf, um auch noch diesen Gipfel zu besteigen. Von der Kuchelnieder geht es weglos  -  immer möglichen Begehungsspuren folgend  -  in Richtung Nordosten.

[Bild: Kuchelhorn 2500 m.  -  zweithöchster Gipfel der Leoganger Steinberge]

Zunächst geht es über eine erste Felsstufe bergauf. Anschließend weicht man für kurze Zeit in die Westflanke aus.

[Bild: Immer weicht man in die Westflanke aus]

In dieser geht es über Bänder ein kurzes Stück weiter Richtung Nordosten und nach kurzer Zeit wieder auf den Grat. Auf diesem Grat geht es teilweise schmal und ausgesetzt weiter. Immer wieder muss man kurz in die Flanken ausweichen. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gewisse Erfahrung sind dringend notwendig. Kurz vor dem Gipfel geht es ein kurzes Stück bergab und anschließend in leichter Kletterei (Schwierigkeitsgrad I) auf den Gipfel.

[Bild: Kurz vor dem Gipfel des Kuchelhorns]

Vom Kuchelhorn aus hat man eine unwahrscheinlich eindrucksvolle  -  vor allem aber überraschende Aussicht auf das Birnhorn. Die Distanz zwischen beiden Gipfeln scheint unendlich und ich kann kaum glauben, dass ich eben noch dort oben war.

[Bild: Birnhorn 2634 m.  vom Kuchelhorn]

Der Gipfel des Kuchelhorns wird lediglich von einem Gipfelstock bewacht, es ist offensichtlich, dass hier nur recht wenige Bergsteiger hochkommen. Immerhin kommt kurz nach mir ein weiter Mann auf den Gipfel. Er hat mich beobachtet und ist mir auf den Gipfel gefolgt. Wir unterhalten uns, schießen gegenseitige Fotos und genießen die schöne Aussicht.

[Bild: Auf dem Gipfel des Kuchelhorns]

Besonders die nähere Umgebung  -  Ebersbergkar und Dürrkar  -  beeindruckt und ich schmiede Pläne für zukünftige Touren.

[Bild: Blick vom Kuchelhorn auf den oberen Teil der Hochgrub und den Abstiegsweg Richtung Passauer Hütte]

Nach 15 Minuten am Gipfel mache ich mich auf und steige über den schmalen Grat zurück Richtung Kuchelnieder.

[Bild: Über den Grat geht es zurück in den Kuchelnieder]

Dort angekommen, mache ich mich sogleich an den Abstieg in die Hochgrub. Von der Scharte führt der Weg zunächst durch steile, begrünte Schrofen bergab.

[Bild: Über begrünte Schrofen geht es in Serpentinen steil bergab]

Anschließend führt der Weg wieder an das Birnhorn heran. Mit Hilfe von Fixseilen geht es die ziemlich steile Steilstufe unterhalb der Kuchelnieder bergab.

[Bild: Lockere Fixseile erleichtern den recht heiklen Abstieg in die Hochgrub]

Lockerschutt und feines Geröll machen diesen Teil des Abstiegs ziemlich heikel. [Seit 2012 führt der Weg über eine neu eingerichtete, mit Drahtseilen versicherte Felsstufe hinab ins Kar. Diese ist ein Stück weiter nördlich und besitzt die Klettersteigschwierigkeit A] Äußerst steil und teilweise ausgesetzt geht es mit Hilfe von Fixseilen bergab. Diese steile Felsstufe verlangt noch einmal vollste Konzentration, absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

[Bild: Fehltritte oder Ausrutscher können in dieser Steilstufe tödlich sein  -  wohl deshalb wurde ein neuer Weg angelegt]

[Bild: Das Gelände ist ziemlich ausgesetzt und heikel  -  ohne Fixseile wäre diese Steilstufe nur für versierte Kletterer überwindbar]

Am Fuße der Steilstufe mache ich kurz Pause. Nach kurzer Zeit mache ich mich auf und steige über eine äußerst unangenehme und extrem rutschige Geröllflanke bergab.

[Bild: Über diese Steilstufe führt der Abstieg von der Kuchelnieder in die Hochgrub  -  der neue Weg (seit 2012) führt weiter rechts in die Scharte]

Anschließend geht es auf einem markierten Geröllpfad  -  unterhalb der mächtigen Birnhorn Nordostwand in Richtung Südosten.

[Bild: Unter den mächtigen Wandfluchten des Birnhorns geht es auf einem gerölligen Pfad Richtung Südosten]

[Seit 2012 muss man beim Aufstieg in Richtung Kuchelnieder darauf achten, dass man bei einer bestimmten Wegabzweigung nicht den gut markierten, linken Pfad (alter Weg) nimmt  -  sondern den rechten Weg, welcher zu der neu präparierten, mit Drahtseilen versicherten Steilstufe führt.] Im Kar angelangt, folge ich schließlich dem gut markierten Pfad über die weiten Karstlandschaften der Hochgrub Richtung Passauer Hütte.

[Bild: Abstieg durch die weite Karstlanschaft der Hochgrub Richtung Passauer Hütte]

Über Geröll, Schutt und grobe Felsblöcke geht es sanft abfallend immer weiter auf das Melkerloch zu, welches von hier aus besonders eindrucksvoll wirkt. Schließlich mündet der Pfad wieder auf den bereits bekannten Weg und über begrünte Hänge steige ich das letzte Stück bergab zur Hütte.

[Bild: Passauer Hütte 2051 m. mit dem Fahnenköpfl 2142 m. im Hintergrund]

Dort mache ich eine lange Pause und genehmige mir eine warme Mahlzeit. Während des Abstiegs vom Birnhorn sind mir immer wieder Bergsteiger entgegengekommen, die es ebenfalls Richtung Gipfel zieht. Jetzt bei der Hütte treffe ich vor allem auf Tagesgäste, welche sich allerhöchstens den Hochzint vorgenommen haben. Nach einer ausgiebigen Pause mache ich mich schließlich an den Abstieg. Da ich nicht darauf angewiesen bin, zum Ausgangspunkt zurück zu kommen, nehme ich mir den Abstieg durch die Hochgrub nach Nordosten Richtung Diesbach vor. Ich habe keinerlei Informationen über diesen Abstieg, nur eine dünne Linie auf der Karte und den Hinweis auf einem Schild.

[Bild: Blick über die begrünten Karstlanschaften der unteren Hochgrub  -  in der Ferne Reiteralpe, Hocheisgruppe, Watzmann und Großer Hundstod]

Von der Passauer Hütte geht es auf markiertem Weg Richtung Norden die begrünte Karstlandschaft der Hochgrub bergab. Sanft abfallend quert der Weg das gesamte Kar in nördliche Richtung. Der angelegte und gut begehbare Weg führt teilweise zwischen großen Felsblöcken auf den vom Metzhörndl nach Osten ziehenden Bergkamm zu. Dabei habe ich immer Hochkalter, Watzmann und Großen Hundstod im Blick. Zunehmend wird die Landschaft grüner  -  erste Nadelbäume und Sträucher tauchen auf.

[Bild: Blick zurück Richtung Passauer Hütte (linker oberer Rand)  -  Hochzint und Birnhorn]

Am nördlichen Rand der Hochgrub angekommen, fällt der Blick auf eine Fahrstraße, viele hundert Meter unterhalb. Doch das ist nicht die B311  -  der Weg bis nach Diesbach ist noch weit  -  selbst bergab sollte man mit über 4 Stunden Gehzeit rechnen. Ich mache kurz Pause und genieße die Aussicht auf die westlichsten Ausläufer des Steinernen Meeres, sowie den Blick zurück auf Birnhorn und Fahnenköpfl.

[Bild: Der Weg ins Tal ist noch weit]

Anschließend geht es auf nun etwas steilerem Weg in Richtung eines Bergwalds.

[Bild: Die wunderschöne und einsame Welt der Leoganger Steinberge]

Am nordöstlichsten Punkt der Hochgrub geht  -  teilweise in Serpentinen  -  durch Wiesen schließlich in den lichten Hochwald.

[Bild: Abstieg durch einen urigen Bergwald]

In diesem steige ich auf einem schmalen Pfad bergab und erreiche nach kurzer Zeit die Hochgrub-Jagdhütte (1534 m.)

[Bild: Die einsame Hochgrub-Jagdhütte]

Weiter geht es durch den immer dichter werdenden Bergwald in Richtung Nordosten. Teilweise ist der Pfad komplett mit Pflanzen überwuchert und ich fühle mit wie in einer vergangenen Zeit, als solche einsamen Wege und Pfade noch häufiger begangen wurden, sie nun aber scheinbar immer mehr in Vergessenheit geraten.

[Bild: Der verschlungene Pfad windet sich durch den dichten Bergwald]

Teilweise führt der Weg auch über Blockwerk und ich genieße den Abstieg in vollen Zügen. Unvermittelt mündet der Pfad auf eine Forststraße. Auf dieser geht es ziemlich eintönig ein gutes Stück bergab.

[Bild: In der Ferne die Südabstürze des Steinerne Meeres]

Nach einiger Zeit erreiche ich einen Wegweiser und nehme den Weg über den Pfannsteig Richtung Diesbach. Dies ist nicht nur die spannendere Variante, der Abstieg Richtung Weißbach würde die gesamte Zeit weiter über Forststraßen führen. Der Pfannsteig ist der direkteste und steilste Abstieg ins Tal  -  er überwindet die letzte bewaldete Steilstufe auf einem teilweise recht kühn angelegten Pfad. Durch Bergwald geht es steil bergab.

[Bild: Auf dem spannend angelegten Pfannsteig geht es bergab Richtung B311]

Ebenso wie beim bisherigen Abstieg treffe ich auch hier keinen Menschen. In der heutigen Zeit ist dieser Steig vollkommen in Vergessenheit geraten. An einigen Stellen des Abstiegs ist Trittsicherheit nötig  -  ebenso sollte man sich hier nicht unbedingt verletzten  -  wenn man keinen Mobil-Empfang hat, wird man hier kaum auf fremde Hilfe setzten können. Mir macht dieser Pfannsteig jedoch viel Freude und so geht der Abstieg in vielen Serpentinen über die bewaldete Steilstufe viel zu schnell.

[Bild: Nun ist es nicht mehr weit bis zur Zivilisation]

Mit einem Mal stehe ich neben einer Art Kies – oder Steinbruchanlage im Talboden. Auf breiter Fahrstraße geht über eine Brücke zu einem Parkplatz. Nach einem langen Abstieg ins Tal habe ich diese Tour gut hinter mich gebracht und bin in Gedanken bereits bei der Tour zum Großglockner  -  einen Tag später.

Insgesamt gesehen waren diese zwei Tage das Ideal einer Bergtour  -  genau so stelle ich mir klassisches Bergsteigen vor. Natürlich werde ich in der Zukunft nicht immer den Luxus wie bei dieser Tour haben, so dass ich logischerweise bei kommenden Touren auch wieder zum Ausgangspunkt zurück muss. In jedem Fall ist das Birnhorn ein fantastischer Berg mit grandiosen und vielfältigen Aufstiegsmöglichkeiten. Die von mir begangene Überschreitung bietet neben leichter Kletterei auch teilweise atemberaubend luftige Bänderquerungen. Drahtseilpassagen, Schotter und Geröll zeichnen dagegen den Weg von Norden aus. Wer den Herausforderungen gewachsen ist, wird bei schönem Wetter eine unvergessliche Bergtour erleben. Natürlich stehen Hochzint und Kuchelhorn im Schatten des Birnhorns, welches  -  völlig zu Recht  -  das beliebteste Gipfelziel der Gebirgsgruppe ist, aber auch diese Gipfel sind einen Besuch wert, besonders das Kuchelhorn  -  wegen seiner einmaligen Aussicht auf das Birnhorn. Ich habe jetzt zwar die wichtigsten Gipfel der Leoganger Steinberge bestiegen, könnte daher mit dieser Gebirgsgruppe abschließen  -  der westliche Teil der Leoganger Steinberge wird jedoch irgendwann in der Zukunft auch einmal in Angriff genommen werden, da bin ich mir sicher. Die wilden und einsamen Gipfel westlich des Ebersbergkars reizen mich doch sehr und ich bin mir sicher, dass man dort viele spannende, lohnende und extrem einsame Bergtouren unternehmen kann.

[Bild: Watzmann 2713 m. und Großer Hundstod 2593 m. von der Passauer Hütte aus gesehen]

 

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